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Randegger feiern 50-jährige Partnerschaft

Mit einer falsch zugestellten Postkarte fing alles an

, Bericht: Jürgen Speicher

Festakt Wir spielten beim Festakt anlässlich des 50-jährigen Partnerschaftjubiläums beim "Klingenden Meierhof".

RANDEGG (JS) Auslöser für diese Partnerschaft zwischen dem deutschen Randegg im Hegau und dem Randegg im kleinen Erlauftal in Niederösterreich war 1969 eine Postkarte, die irrtümlicherweise nicht in Deutschland sondern in Österreich zugestellt wurde. Otto Schuler nahm damals diesbezüglich mit dem Postamtsdirektor von Randegg/NÖ Kontakt auf und so entwickelte sich aus diesem Missverständnis über Jahrzehnte hinweg eine weitrechende Freundschaft zwischen Personen, Familien und verschiedenen Vereinen. Als Zeichen der Verbundenheit wurden schon bei früheren Partnerschaftstreffen in Randegg/NÖ eine "Hegaustraße" und in Randegg/D ein "Erlaufweg" eingeweiht. Mitte August reisten nun über 100 Randegger aus Deutschland mit Bussen, PKWs, Wohnmobilen und sogar 2 Personen mit einem Motorsegelflugzeug ins andere Randegg, das etwa 100 km vor Wien liegt, um an der 50-jährigen Partnerschaftsfeier teilzunehmen. Das Programm von dem 3-tägigen Partnerschaftbesuch startete am Freitagvormittag mit einem "Tag der offenen Gemeinde", gefolgt mit einer Mostverkostung am Nachmittag und endete abends mit Volkstänzen und Schuhplattlern bei einem gemütlichen Hüttenabend in einem Almhaus. Samstags ging es dann früh morgens mit dem Bus Richtung Hochkar, den höchsten Gipfel von den Göstlinger Alpen an der niederösterreichisch-steirischen Grenze. Mit dem Sessellift und einer kleinen Wanderung erklomm man den 1808 m hohen Gipfel und genoss dabei den faszinierenden 360° Rundumblick bei herrlichem Bergwetter. Nachmittags stand ein Fußballfreundschaftsspiel an, das natürlich "Randegg" gewann (5:1 für die Heimmannschaft). Gleichzeitig absolvierte eine Abordnung der Freiwilligen Feuerwehr Gottmadingen, Einsatzabteilung Randegg ein "Nassbewerb". Abends umrahmte unter anderem der Musikverein Randegg den Festakt im Meierhof im Randegger Ortsteil Perwarth und spielte danach noch zur Unterhaltung auf. "Wir sind hier, um diese Freundschaft stolz und gebührend zu feiern. Es lebe die Partnerschaft", freute sich der auch mitgereiste Bürgermeister Dr. Michael Klinger bei seiner Rede am Festakt. Zusammen mit dem stellvertretenden Bürgermeister und Randegger Martin Sauter übergab er der Bürgermeisterin Claudia Fuchsluger als Erinnerung und Gastgeschenk ein "Ruhebänkle", das Stefan und Stefanie Sauter in Handarbeit hergestellt haben. Dieses müsse nun in Randegg/NÖ so aufgestellt werden, dass man beim Draufsitzen nach Westen schaut, denn in Randegg/D steht die gleiche Bank, von der man nach Osten schaut und sich somit die Gedanken in der Mitte treffen können. Danach ließ man die letzten 50 Jahre Partnerschaft mit einer interessanten Präsentation noch einmal Revue passieren. Auf deutscher Seite wurden abschließend Otto Schuler, Titus Koch und Martin Sauter mit der "Partnerschaftsnadel" ausgezeichnet. Anschließend wurde bei Musik und Tanz noch bis spät in die Nacht gefeiert. Sonntags nach der Heiligen Messe begeisterte Martin Sauter beim Frühschoppen mit seinem Sologesang an der Gitarre die zahlreichen Besucher. Mit der Einladung für 2024 zur 55-jährigen Partnerschaftsfeier und der gleichzeitigen 160-jährigen Jubiläumsfeier des Musikverein Randegg, hieß es dann nach diesem kurzweiligen Wochenende schon wieder Abschied aus Randegg, das es nachweislich nur zweimal auf der Welt gibt, zu nehmen.